Sehr häufig kriegen wir die Frage gestellt, wie man es denn schaffen kann, dass auch mal der Papa, oder Partner/in das Baby ins Bett bringen kann.
Viele Mamas sind am Ende des Tages erschöpft und übernehmen meist auch schon das nächtliche Aufwachen. Der Wunsch dass jemand anderes auch mal die Einschlafbegleitung übernimmt ist mehr als verständlich.
Gerade bei gestillten Babys, die auch in den Schlaf gestillt werden, haben andere Personen außer Mama häufig Schwierigkeiten, das Kind in den Schlaf zu begleiten.
Egal ob in den Schlaf gestillt, oder auf eine andere Art und Weise in den Schlaf gekommen. Viele Kinder bevorzugen ihre engste Bindungsperson zum Einschlafen, vor allem, wenn diese das Einschlafen auch zum größten Teil übernimmt.
Einschlafen ist für viele Babys und Kleinkinder nicht gerade leicht, denn es bedeutet loslassen und auch ein Stück weit Trennung. Die Person dann dabei haben zu wollen, die sich vorwiegend kümmert, ist also ein ganz normales Bedürfnis und ihr habt nichts falsch gemacht!
Im heutigen Artikel möchten wir dir aber 5 Tipps vorstellen, wie ihr es schaffen könnt, dass auch mal eine andere Bezugsperson die Einschlafbegleitung übernehmen kann.
1. Startet so früh wie möglich damit, auch eine andere Bezugsperson das Einschlafen übernehmen zu lassen
Je früher umso besser. Schon den Eltern von Neugeborenen raten wir, sich mit den Aufgaben rund um die Babypflege so früh wie möglich abzuwechseln.
Ja, niemand anderes außer Mama kann das Baby stillen, aber daneben gibt es auch noch viele weitere Aufgaben die nötig sind, damit es einem Baby gut geht. Über Windeln wechseln, Trösten und Beruhigen, Nähe schenken, und Spielen ist vieles dabei.
Auch das Einschlafen darf gerne schon frühzeitig unabhängig vom Stillen geübt werden. Bei manchen Babys ist das gar nicht so einfach und das ist auch ok. Einschlafstillen ist ganz natürlich und wenn es sich als schwierig erweist, das Baby auf eine andere Art und Weise in den Schlaf zu bekommen, dann kann dies ohne Druck immer mal wieder geübt werden.
Aber auch über die anderen Tätigkeiten bauen weitere Personen gut eine Bindung zum Kind auf. Diese ist wichtig, damit das Baby genügend Vertrauen, auch in schwierigen Situation, wie beim Einschlafen, zu haben.
2. Führt ein festes und regelmäßiges Einschlafritual ein und lasst den Papa/Bezugsperson immer mehr Schritte übernehmen
Ein liebevolles und regelmäßiges Einschlafritual ist nicht nur grundsätzlich förderlich für den Schlaf, sondern bietet auch die Möglichkeit, dass dein Baby durch das feste Ritual auch eine andere Person als Einschlafbegleitung akzeptiert.
Eine Möglichkeit ist zum Beispiel zunächst gemeinsam das Einschlafritual zu machen. Nach und nach kann dann auch der Papa einzelne Schritte des Einschlafrituals übernehmen. So kann man das Kind ganz langsam daran gewöhnen und es hat viel Zeit, Vertrauen aufzubauen.
3. Habe neben dem Stillen (oder der bisherigen Einschlafhilfe) weitere starke Schlafassoziationen
Schlafassoziationen? Ist das nicht genau das was wir los werden sollen bzw. gar nicht erst angewöhnen sollen?
Nein nicht bei uns! 😉
Wir lieben Schlafassoziationen. Denn Schlafassoziationen helfen beim Schlafen, schenken Geborgenheit und vermitteln Sicherheit.
In diesem Fall könntest du als Mama zum Beispiel beim Einschlafstillen weitere starke Schlafassoziationen einführen, die das Baby an das vertraute Gefühl beim Einschlafen erinnern, auch wenn ein anderer die Einschlafbegleitung übernimmt.
Während du dein Baby stillst (oder trägst, wiegst oder wippst etc.) lasse eine Spieluhr oder weißes Rauschen im Hintergrund laufen. Du kannst dir auch ein bestimmten Duft (zum Beispiel Lavendel) auf deine Kleidung auftragen und ein Kuscheltier oder Tuch dabei haben. Zusätzlich könntest du dein Baby beim Stillen (oder einer anderen Einschlafbegleitung) wiegen oder leicht auf den Po oder Rücken klopfen. Wenn du über einen längeren Zeitraum diese weiteren Schlafassoziationen eingebaut hast, kann der Papa oder eine andere Bezugsperson diese Schlafassoziationen nutzen und deinem Baby sehr viel entspannter in den Schlaf helfen.
4. Habt keine Angst, den Papa oder eine andere Bezugsperson einen eigenen Weg finden zu lassen
Ok vielleicht passt das jetzt nicht ganz zu den zwei Punkten davor, aber manchmal kann es auch hilfreich sein, wenn die andere Person einfach ihren eigenen Weg findet. Die Einschlafbegleitung sollte sich angenehm anfühlen und auch die Person, die das Kind in den Schlaf begleitet, sollte sich damit wohl fühlen. Wenn der Papa oder die andere Bezugsperson entspannt und optimistisch an die Einschlafbegleitung ran geht, überträgt sich diese Haltung meist auch auf das Kind und dann ist die Art und Weise der Einschlafbegleitung meist nebensächlich.
5. Bleib ruhig, begleite und tröste mögliche Tränen und große Emotionen
Das die Einschlafsituation vielleicht nicht ganz so entspannt und ohne Tränen abläuft, wie bei Mama ist ganz normal. Das heißt nicht, dass ihr etwas falsch macht. Eine andere Person bei der Einschlafbegleitung, gerade wenn es das Kind nicht gewohnt ist, ist eine große Umstellung.
Der Papa oder die andere Bezugsperson sollte in dieser Situation versuchen ruhig zu bleiben, tief zu atmen und das Kind trösten.
Sollte dein Kind sehr doll weinen und schreien und sich gar nicht beruhigen lassen ist es natürlich absolut in Ordnung, wenn ihr euch entscheidet den Versuch abzubrechen. Versucht es in ein paar Tagen/Wochen nochmal. Baut weitere starke Schlafassoziationen auf um dem Kind die Veränderung zu erleichtern.Beim nächsten Mal klappt es sicherlich schon viel besser!