Erfahrungen & Bewertungen zu Josy Seidel

10 Gründe warum dein Baby nur kurz schläft

Inhaltsverzeichnis

Kennst du auch diese Situation? 

Es ist Mittag. Dein Baby schläft endlich. Wie friedlich es aussieht.

Du drehst dich langsam vom Bett weg. Jetzt bloß ganz leise sein, nicht das dein Baby vom Knacken deines Knies geweckt wird.

Du willst noch einmal zur Toilette und dann schnell selber ins Bett. Die Nacht war kurz und du musst jede Minute, die dein Baby schläft für deine eigene Erholung nutzen.

Doch sobald du deine Matratze mit deinem Rücken berührst, hörst du das Weinen deines Babys.

Oh nein, dass kann doch nicht sein? Das waren doch nicht einmal 20 Minuten?

Wenn du diese Situation kennst, kann ich dich beruhigen, du bist damit nicht allein!

Mein zweiter Sohn hat die ersten 5 Monaten tagsüber nur 30 Minuten am Stück geschlafen (jedes Mal!!).

In der Nacht war es übrigens auch nicht wesentlich besser. Er schlief zwar meistens einmal für 2 Stunden am Stück, aber dann kam er auch stündlich.

Jeder der mir ansah, dass ich unter extremen Schlafmangel litt, riet mir, mich auch hinzulegen, wenn mein Baby tagsüber schläft. Ich solle doch den Haushalt einfach liegen lassen und mich nur um mich und mein Baby kümmern.

Diesen Leuten wäre ich am liebsten an die Gurgel gegangen. Mein Haushalt war seit der Geburt die reinste Katastrophe und sobald ich tagsüber auch nur ein Gedanken an Schlaf verschwendete, war mein Baby auch schon wieder wach.

Erst als wir erkannten, warum unser Sohn nur so kurz schläft (bei ihm war es eine Mischung aus Hunger und extremer Übermüdung) änderte sich die Situation. Und nicht nur tagsüber wurde es besser. Nein auch Nachts schlief er länger am Stück, um dann mit 10 Monaten sogar durchzuschlafen. Ein Traum.

Wenn dein Baby auch nur kurze Tagesschläfchen macht, solltest du herausfinden, warum das so ist.

In diesem Artikel stelle ich dir die häufigsten Gründe für einen (zu) kurzen Tagesschlaf vor.

Was ist ein kurzes Schläfchen und wann ist er normal bzw. unnormal?

Bevor wir zu den Gründen für kurze Tagesschläfchen kommen, müssen wir erst einmal klären, ab wann ein Schläfchen zu kurz ist.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Tagesschläfchen unter einer Stunde als kurz zu bezeichnen sind.

Kurze Schläfchen müssen aber nicht unbedingt schlecht sein, oder darauf hindeuten, dass etwas nicht stimmt.

Zum Beispiel ist meist das letzte Schläfchen vor dem Nachtschlaf ein eher kurzer Schlaf von ca. 20-45 Minuten. Im Englischen heißt dieser Schlaf auch „Catnap“. Hier würden wir ihn wohl eher als Powernap bezeichnen. Er hilft den Babys den Nachmittag zu überbrücken ohne zu viel vom „Schlafdruck“zu nehmen.

Außerdem kann es auch in einem bestimmten Alter sinnvoll sein das Morgenschläfchen nur 30 Minuten dauern zu lassen, um einen langen Mittagsschlaf zu fördern.

Normalerweise solle es aber wenigstens einen Schlaf am Tag geben, der länger als 1 Stunde dauert. Spätestens mit 4-6 Monate sind auch die allermeisten Babys dazu in der Lage.

Nur ganz selten gibt es Babys, die bis sie ca. 20-21 Monate alt sind nur kurze Tagesschläfchen halten. Das ist genetisch bedingt und leider kann man bei diesen Fällen nicht viel unternehmen. Aber diese Fälle sind wirklich sehr selten und im ersten Moment solltest du nicht davon ausgehen, dass dein Baby zu diesen Kurz-Schläfern gehört.

10 Gründe warum dein Baby tagsüber nur so kurz schläft:

1. Übermüdung

Nach meiner Erfahrung ist dies der häufigste Grund für kurze Schläfchen. Im ersten Moment mag das komisch klingen, denn viele Eltern denken, dass je müder ein Baby ist, umso länger und besser schläft. Doch leider ist dies meistens nicht der Fall.

Babys können noch nicht so leicht von einer Schlafphase in die nächste wechseln. Sie wachen dann leichter auf und haben insgesamt einen leichteren Schlaf.

Wenn dein Baby übermüdet ist, ist es für ihn noch schwerer, in die nächste Schlafphase zu gelangen und länger zu schlafen. Das hängt mit Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin zusammen, die es deinem Baby erschweren, sich zu entspannen und herunterzukommen.

Um der Übermüdung entgegenzusteuern, solltest du dein Baby rechtzeitig hinlegen. Dabei ist es wichtig, dass du auf Müdigkeitsanzeichen achtest und die Wachzeiten von Babys kennst.

2. Hunger

Dieser Punkt scheint dir wahrscheinlich schon eher einleuchtend zu sein. Das Baby wird von seinem Hunger aufgeweckt, oder schafft es nicht in den nächsten Schlafzyklus.

3. Überreizung durch zu viele neue Eindrücke/Erlebnisse

Babys können noch nicht so gut viele und neue Eindrücke verarbeiten, wie wir Erwachsenen.

Wenn du zum Beispiel vor dem Mittagsschlaf in einem Einkaufszentrum warst, oder an einem anderen Ort der hell und laut war, kann es passieren, dass dein Baby über stimuliert ist und Schwierigkeiten hat sich zu entspannen.

Wenn du öfters beobachtest, dass dein Baby nach neuen Situationen nur kurz schläft, solltest du beim nächsten Mal versuchen, die Einschlafroutine länger und ruhiger zu gestalten, damit dein Baby leichter entspannt und runterkommt.

4. Unregelmäßiger Tagesablauf

Dieser Punkt ist nicht für alle Babys ein Muss, aber die Allermeisten profitieren von einem einigermaßen geregelten Tagesablauf.

Manche Babys brauchen ihn sogar, um gut und ausreichend schlafen zu können. Dabei ist es nicht zwingend wichtig, dass du dich streng an bestimmte Uhrzeiten hältst (das ist mit kleinen Babys eh kaum möglich), sondern das du einen einigermaßen festen Ablauf an Routinen hast, die dein Baby Sicherheit und Geborgenheit geben.

Zum Beispiel könnte ein Ablauf so aussehen: Nach dem Aufwachen wird dein Baby gefüttert, danach wird ausgiebig gekuschelt, gespielt oder spazieren gegangen, etc., wenn dein Baby müde wird leitest du das Einschlafritual ein und legst dein Baby dann Schlafen. Diese Routine wird nach jedem Aufwachen wiederholt.

5. Dein Baby hat Schwierigkeiten von einer in die nächste Schlafphase zu wechseln/Schlafzyklen aneinander zu reihen

Die erste Schlafphase bei Babys dauert ca. 30 bis 35 Minuten. Wenn die Babys Probleme haben in die nächste Schlafphase zu wechseln,  zum Beispiel aufgrund von Übermüdung, oder weil sie von der Entwicklung her damit Probleme haben, wachen sie so früher auf, auch wenn sie noch nicht ausgeschlafen haben.

Wenn es Entwicklungsbedingt ist, wird dein Baby sehr wahrscheinlich spätestens mit 4-6 Monaten von sich aus länger schlafen. Trotzdem solltest du unbedingt ausschließen, dass es an anderen Dingen liegt, wie einer Übermüdung oder einer Überreizung.

Außerdem solltest du in diesem Fall unbedingt die Wachzeiten kürzer halten, denn auch wenn dein Baby kurzer Schläfchen macht hat es trotzdem den gleichen Schlafbedarf wie Babys, die schon in der Lage sind längere Zeit am Stück zu schlafen!

Manchmal kann auch eine Schlafassoziation dafür sorgen, dass dein Baby die Schlafzyklen nicht aneinander reihen kann. Wenn dein Baby zum Beispiel nur durch Wippen auf dem Hüpfball in den Schlaf findet, kann es sein, dass es dieses Wippen auch für das Wiedereinschlafen zwischen zwei Schlafphasen braucht. Wie alle wachen zwischen zwei Schlafphasen auf, meist merken wir das kaum, da wir sehr schnell wieder einschlafen oder gar nicht richtig aufwachen. Wenn ein Baby aber aktive Hilfe braucht, um einzuschlafen wird es eher richtig wach werden zwischen zwei Schlafphasen und die Einschlafhilfe brauchen um weiterzuschlafen. 

6. Etwas hat den Schlaf deines Babys gestört

Auch wenn Babys normalerweise dafür bekannt sind, bei allen möglichen Geräuschen einfach weiterschlafen zu können, haben manche jedoch damit Probleme, wenn es draußen aufgrund von Baustellenlärm oder Verkehr laut ist. Vor allem, wenn dein Baby von einer Schlafphase in die nächste wechselt, kann es leicht passieren, dass dein Baby frühzeitig aufwacht und nicht wieder einschlafen kann.

Wenn ihr zu Hause Probleme mit lauten Geräuschen habt, könnte euch vielleicht eine White Noise Maschine* helfen. Sie neutralisiert die Geräusche und vor allem junge Babys lieben das weiße Rauschen, da es sie an die Geräusche aus dem Mutterleib erinnert.

7. Dein Baby ist „unterstimuliert“ bzw. nicht müde genug

Bei älteren Babys kann es tatsächlich auch vorkommen, dass sie zu wenig erlebt, gesehen oder körperlich aktiv waren.

Wenn dein Baby zum Beispiel schon Robben und krabbeln kann, es aber den halben Vormittag im Kinderwagen lag, weil du wichtige Besorgungen machen musstest, kann es sein, dass dein Baby nicht den nötigen „Schlafdruck“ hat um länger zu Schafen. Es schläft vielleicht ohne Problem zu seiner üblichen Schlafenszeit ein, hat aber Probleme länger zu schlafen.

8. Dein Baby schläft insgesamt zu viel bzw. genug

Dein Baby kann nicht mehr Schlafen, als es benötigt. Wenn dein Baby morgens ein relativ langes Schläfchen macht und so zusammen mit seinem Nachtschlaf seinen Schlafbedarf fast vollständig deckt, kann es sein, dass sein nächster Tagschlaf nur sehr kurz ausfallen wird.

9. Dein Baby lernt etwas Neues bzw. befindet sich in einem Wachstumsschub

Wenn wir etwas Neues dazu lernen, verarbeiten wir es im Schlaf. Auch bei Babys ist das schon so. Sie sind ganz besonders erpicht darauf, ihre neuen Fähigkeiten zu üben und das kann mitunter auch schon mal den Schlaf stören.

10. Dein Baby fühlt sich unwohl

Es gibt so einige Dinge, die dein Baby beim Schlafen stören können und es dazu bringt früher wieder aufzuwachen. Unter anderem kann das sein:

★Ihm ist zu warm oder zu kalt

★Die Windel ist voll

★Es hat Schmerzen —> zum Beispiel Bauchschmerzen, Zahnen, oder es muss aufstoßen

★Es ist krank: Husten, Schnupfen, Fieber, Juckreiz (Neurodermitis)

Wie du siehst, gibt es einige Gründe, die dein Baby (zu) früh wieder aufwachen lassen. Immer mal wieder wird es Phasen geben, wo du aufgrund von Krankheiten oder Wachstumsschüben nichts dagegen machen kannst.

Ansonsten ist es immer sinnvoll, den Grund zu finden, um deinem Baby zu helfen. Denn Tagschlaf wirkt sich unmittelbar auf den Nachtschlaf aus. Insgesamt ist ein ausreichender und erholsamer Schlaf für Babys, als auch Erwachsene unglaublich wichtig.

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Josy

Gründerin von Schlummerliebe, ausgebildete Schlafberaterin und Mama von 3 Kindern